Schülerinnen und Schüler der Biologie Leistungskurse im Beruflichen Gymnasium des Berufskollegs AHS analysieren DNA an der Universität Siegen

Leckere Lasagne und Co. – aber ist auch immer drin, was drauf steht?

Dieser Frage gingen ca. 40 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 13 des Beruflichen Gymnasiums des Berufskollegs AHS unlängst in ganztägigen Laborpraktika in der Abteilung Molekularbiologie an der Universität Siegen nach. Unter der Leitung von Dr. Sven Dienstbach und unterstützt durch ein Team aus technischen Assistentinnen und studentischen Hilfskräften gelang es Einblicke in Arbeitstechniken zu gewinnen, die es der behördlichen Lebensmittelüberwachung vor einigen Jahren ermöglichten, Skandale um Pferdefleisch in Tiefkühllasagne aufzudecken und heute Verbraucher ggf. vor Gesundheitsgefahren oder Täuschung bewahren können.

Dabei handelt es sich um Verfahren, die für die teilnehmenden Leistungskurse Biologie mit den Schwerpunkten Freizeitsportleiter/AHR und Gesundheit in ihren jeweiligen Profilen von besonderer Bedeutung sind. So bedienen sich auch medizintechnische Labore dieser DNA-Analyseverfahren, wenn es darum geht, Krankheiten nachzuweisen, während sie in der forensischen Kriminalistik zur Ermittlung von Straftätern beitragen, Abstammungsgutachten von biotechnologischen Dienstleistern zugrundeliegen oder Sportler mittlerweile des Gendopings überführen können.

Theoretische Grundlagen aus dem Unterricht wurden im Labor ganz praktisch erfahrbar, indem die Schülerinnen und Schüler DNA aus verschiedenen Proben isolierten und reinigten, anschließend Fragmente vervielfältigten und die aufgetrennten Ergebnisse auswerteten. Sie ermittelten die unterschiedlichsten tierischen Ursprünge. In den untersuchten Proben wiesen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kurse übrigens neben gängigen Fleischsorten wie Pute, Schwein und Rind auch Mensch nach – die wie erwartet ungläubig oder schockiert reagierenden Schülerinnen und Schüler konnten allerdings schnell erleichtert feststellen, dass Dr. Dienstbach und sein Team vorab mittels einiger menschlicher Hautschuppen eine Probe präpariert und in die Reihe der zu untersuchenden Muster eingeschleust hatten.

Das Berufliche Gymnasium hat es sich zum Ziel gesetzt, der Obligatorik von Lehrplänen und Vorgaben für die Abiturprüfungen sowie den Anforderungen beruflicher Vielfalt mit Angeboten zu begegnen, die es Schülerinnen und Schülern ermöglicht, ihre theoretischen und praktischen Kenntnisse und Fertigkeiten ergänzend zum Fachunterricht in wissenschaftspropädeutischen Handlungssituationen zu vertiefen. Dazu tragen insbesondere Veranstaltungen bei, die im Rahmen der seit 2015 bestehenden Kooperation des Berufskollegs AHS mit verschiedenen Instituten der der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Universität Siegen zu vielfältigen MINT-typischen Fragestellungen stattfinden. Die Leistungskursprofile für Freizeitsportleiter und das Berufliche Gymnasium für Gesundheit erfahren durch die Teilnahme an universitären Vorträgen, Exkursionen und Tagespraktika seither eine Ausschärfung.